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HERDERMER BÜRGERBRIEF

01 I 2020

Die Irene-Kyncl-Stiftung für den Erhalt von Kunst- und Kulturdenkmalen in Freiburg


An der Urbanskirche, an der Kapelle St. Ottilien, an der kleinen ehemaligen Tankstelle aus den 50er Jahren in der Zähringerstraße, an der Alten Münsterbauhütte und an etlichen anderen Gebäuden im Freiburger Stadtgebiet werden demnächst Plaketten zu sehen sein. Diese 12 x 12 cm großen Emailtafeln weisen auf eine Förderung der Instandsetzungsmaßnahmen durch die Irene-KynclStiftung hin.

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Irene Kyncl, die Gründerin dieser Stiftung, könnte manchen Herdermern noch bekannt sein. Sie lebte bis 2001 in der Jacobistraße und gehörte zur Pfarrei St. Urban. Sie war kinderlos und entschloss sich daher, durch Vermächtnis eine Stiftung zu gründen. Eine Stiftung wofür? Für das, was Irene Kyncl am Herzen lag und ihr Freude bereitete: für die Stadt Freiburg mit allen ihren Besonderheiten, ihrer reichen Geschichte und ihrem Charme!

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• Für Gebäude und Denkmale, die das Stadtbild von Freiburg prägen, die jedem vertraut sind, die man vermissen würde, wären sie nicht mehr da.

• Für Ausstellungen, die Freiburgs Stadtgeschichte für alle Bürger erlebbar machen und Kindern ihre Heimatstadt nahebringen.

• Für Forschungsprojekte und Tagungen bzw. Bücher zur Geschichte der Stadt, ihrer Gründer und ihrer Bewohner

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Bevorzugte Förderobjekte sind das Münster und der Alte Friedhof, diese großen „Dauerbaustellen“ des Münsterbauvereins und der Stadt Freiburg. So hat die Irene-Kyncl-Stiftung die Erhaltung der Grabmale auf dem Alten Friedhof, die im Wesentlichen in den Händen der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Alten Friedhofs in Freiburg e.V. liegt, seit 2005 kontinuierlich „mit erheblichen Mitteln“ unterstützt, so Corinna Zimber, die Vorsitzende der Gesellschaft der Freunde. Diese Gelder tragen dazu bei, dass die historisch bedeutenden Grabmale, die überwiegend aus Sandstein bestehen und denen Zeit und Witterung in erschreckendem Maße zusetzen, fortlaufend gesichert und restauriert werden können.

Als eines der ersten Projekte der Stiftung ist besonders die Förderung der Renovierungsarbeiten in der Kirche St. Urban hervorzuheben. Bereits ab 2004 wurde das Kircheninnere instandgesetzt. Herausforderung und wichtiges Anliegen war es, die Verglasungen aus dem 19. Jahrhundert, die aus den Freiburger Werkstätten Helmle und Merzweiler sowie Fritz Geiges stammen, die bemalte Holzdecke und große Teile der ursprünglichen Ausstattung zu erhalten. Die einst als Notlösung errichteten Emporen im Chorraum hingegen wurden entfernt, und der Bildhauer Hubert Kaltenmark aus Kressbronn schuf eine komplette Chorausstattung, die Altar, Taufbrunnen, Ambo und Tabernakelstele aus Granit sowie Sedilien und Hocker aus Ulme umfasst. Die lichten Fenster von sparsamer Farbigkeit sind eine Arbeit von Diether F. Domes aus Langenargen. Die Irene-Kyncl-Stiftung hat die Instandsetzung und Erhaltung der historischen Bauteile im Jahr 2005 mit einer Zuwendung gefördert.

Seit die Stiftung 2005 ihre Arbeit aufnehmen konnte, hat sie Fördergelder von insgesamt über 300.000 € gewährt. Zuletzt konnte die spannende Ausstellung freiburg.archäologie 900 Jahre Leben in der Stadt im Augustinermuseum von der Irene-Kyncl-Stiftung profitieren. Eine Website (www.irene-kyncl-stiftung.com) gibt ausführlich Auskunft über alle Objekte, die bis 2019 unterstützt werden konnten. Man erfährt dort etwas über die Geschichte dieser Objekte, die zu behebenden Schäden oder das Thema eines Buches oder einer Ausstellung. Und immer illustrieren ein paar Bilder das Projekt. Wenn Sie an der Stiftung interessiert sind, informieren wir Sie gerne weiter. Dr. Nikolaus Gütermann und Dr. Ulrike Laule, die Vorstände der Irene-Kyncl-Stiftung, stehen Ihnen gerne für ein Gespräch zur Verfügung. Freiburg braucht uns. Und Freiburg braucht Sie.

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Autor: Dr. Nikolaus Gütermann und Dr. Ulrike Laule

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